Hallo!
Angefangen hat alles mit einem 386er, ein paar Speicherriegel, einer 200 MB Festplatte, einem 14″ Farbmonitor, einem 2400 Baud Modem, einem Stapel Disketten mit einer Unifix Linuxdistribution drauf und UUCP…………………………
Eigentlich. Denn da gab es vorher noch Lochkarten und etlichen anderen Schnick Schnack. Auch ein Apple Macintosh Classic II, bugbear.muc.de, den ich immer noch habe, hat mir mit einem UUCP Port extrem gute Dienste geleistet. Für andere Mac Besitzer war mittels ARA (AppleTalk Remote Access) und einem Programm namens „Fernmail“ sogar rfc konforme Mail in die weite Welt möglich. Das war für hiesige Verhältnisse richtig toll, denn damals gab es die vielen Dienste die es in den USA für die dortigen Macintosh Anwender gab hier zu lande einfach nicht. Bei AppleLink, einem Dienst mit Einwahlmöglichkeit hier in Deutschland über Datex-P zu GEIS (General Electric Information Systems), hat man noch neben den monatlichen Beiträgen zusätzlich DM 0,13 für jedes übertragene Kilobyte gezahlt. Und dabei musste man richtig geduldig sein, den man konnte sich nur mit 2400 Baud einwählen. Immerhin konnte man E-Mails versenden, innerhalb AppleLink, ins Internet und nach Compuserve.
Eine Zeit lang habe ich es mit einem gut angebundenem System in München, cube.net, per Terminalsession probiert, aber die daraus resultierenden Telefonkosten, waren trotz einer „tollen“ Oberfläche mit der man Programme wie elm für mail und tin für Usenet-News nutzen konnte, einfach viel zu hoch auf Dauer. Die cube wurde irgendwann von den Machern dann zugunsten von GMX, ihrem neuen richtig kommerziellen Projekt, eingestellt. Neugierig wie ich bin, habe ich eben mittels host und whois nachgeschaut ob es die Domain noch gibt. Gibt es, gehört wie GMX auch zu 1&1 und sogar salyko.cube.net gibt es noch. Per Browser ist das aber recht unspektakulär.
Mit Kernel Version 0.59 ging es dann hier mit Linux richtig los. Mail und News per UUCP. Mit cnews konnte man richtig Usenet machen, mit smail hatte man einen richtig tollen MTA. Zusätzlich Feed für andere Sites. Perfekt. nachdem das 2.4er Modem durch ein 14.4er ersetzt wurde, das mit Gert Doering’s mgetty sogar Fax und Voice konnte, reichte mir prinzipiell eine einzige Telefonleitung. Auch das stetig steigende Datenvolumen das durch den Newsfeed erzeugt wurde machte schnellere Übertragungswege notwendig. Ziemlich schnell wurde das Modem dann durch ein Zyxel 1496 E+ ersetzt. Mit baugleichen Modems konnte man so 19.6Kb/sec nutzen. Damals im vergleich zu den immer noch als Standard geltenden, weil zugelassen durch die Post, 2.4er Modems, ein echter Gewinn. Und natürlich war das Zyxel nicht zugelassen! 🙂
Nach kurzer Zeit haben wir dann im kleinen Kreis unsere eigene Infrastruktur auf gebaut. Mit einem ISDN Anschluss und selbstgebauten ISDN-IP Linux Routern im Pizzaschachtelgehäuse konnte man das heimische Netz je nach Bedarf mit anderen Netzen oder mit dem Internet verbinden. Nutzten wir mit dem Modem noch SLIP, so konnten wir zu der Zeit schon PPP verwenden. Im Grunde genommen war das dann schon genauso bequem wie heutzutage mit einer Fritz!Box und dem heimischen WLAN. Nur konfigurieren musste man das alles vorher. Und so richtig reichte der alte Rechner mit dem 386er Board auch nicht mehr. Der wurde dann ersetzt von einem Macintosh IIfx der mit A/UX 3.1.1 betrieben wurde. Mit smail, anstatt des mitgeliefertem sendmail, konnte ich die alte Konfiguration einfach übernehmen, so dass auch meine selbst gemachten Scripte funktionierten. Statt cnews wurde inn installiert, so hat die Kiste mit heissen 64 MB RAM und 2 x 540 MB SCSI Platten richtig gerockt.
tbc…